Planung und weitere Umsetzungsschritte zur Barrierefreiheit


Im Rahmen einer angestrebten größtmöglichen Barrierefreiheit im Bereich des Essener Domensembles war geplant, in den Westflügel des Kreuzgangs eine Rampe zur barrierefreien Erschließung weiter Teile des Kreuzgangs (Westflügel, Nordflügel, Ostflügel) und des im angrenzenden Propsteigebäude (An St. Quintin 3) gelegenen Altfridsaals einzubauen. Nach Genehmigung durch das Institut für Denkmalschutz und Denkmalpflege der Stadt Essen wurde die Rampe 2022 eingebaut. Über den Altfridsaal können nun über den an der Gebäuderückseite gelegenen Aufzug auch alle Ebenen des Dompropsteigebäudes und die Sakristei- und Chorraumebene des Domes sowie die Altfridkrypta barrierefrei erreicht werden.


Die Rampe sollte nach Rücksprache mit dem Institut für Denkmalschutz und Denkmalpflege nicht, wie ursprünglich von uns geplant, aus Sichtbetonelementen gefertigt werden, sondern filigran aus Stahl gestaltet und somit auf einfache Art reversibel und als moderne Zutat erkennbar sein. Die Rampe wurde aus 5 mm dicken Stahlblechtafeln mit seitlichen, 10 cm hohen Aufkantungen hergestellt. Die notwendige Stützkonstruktion wurde unter der Rampe zurückgesetzt und somit unscheinbar gestaltet (Abb. 42). Der Einbau dieses neuen barrierefreien Hilfsmittels im historischen Kontext erhält dadurch einen schwebenden Charakter. Für die Verankerung wurden nur einzelne Platten des Sandsteinbelages und die Basaltlava-Stufen der Kreuzgangtreppe zur Lagefixierung der Konstruktion angebohrt (Abb. 43) und nach Montage wieder beigearbeitet. Die Konstruktion ruht damit lediglich an den acht Lastabtragungspunkten auf dem Nachkriegsplattenbelag des Kreuzgang-Westflügels. Die Sandsteinplatten unter der Rampe blieben vollständig erhalten und werden von der Rampe nur optisch verdeckt.


Eine besondere Herausforderung war, die sehr exakt gearbeitete und „gradlinige“ Konstruktion in den „unregelmäßigen“ historischen Kontext einzufügen. Langwierige Messungen mithilfe eines Lasersystems (Abb. 44) wurden vor Produktion der Rampenteile in der Werkstatt für Metallgestaltung Michael Stratmann und beim Aufbau (Abb. 45) vorgenommen, um sie optisch passend in den Kreuzgang-Westflügel einzupassen.


Die Rampe hat (vorerst) einseitig (zur freien Seite) einen Handlauf erhalten. Gespräche mit Behindertenverbänden werden zeigen, ob auf den zweiten Handlauf aus Denkmalschutz- und gestalterischen Gründen verzichtet werden kann. Die Konstruktion ist symmetrisch so geplant, dass jederzeit ein zweiter Handlauf nachgerüstet werden kann. Der Handlauf ist geschmiedet ausgeführt. Die gesamte Konstruktion wurde verzinkt und im Farbton DB 703 beschichtet sowie die Lauffläche nachträglich mit einer rutschfesten Beschichtung aus einem 2K Epoxyhaftgrund, anschließender Vorlackierung unter Zugabe von safestep [1] und einer Schlusslackierung im Farbton analog zu DB 703 versehen. Die geforderte Rutschklasse R11 ist mit diesem Anstrichsystem laut Herstellerangaben erreicht.

[1]<https://www.brillux.de/produkte/kat1/pm-pdfs/de/pm841.pdf>, aufgerufen am 04.04.2023.

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